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Was können wir eigentlich noch glauben?

Hauptgrund für die dritte Auslegung der Andriof-Brückenpläne ist ein in wesentlichen Aussagen fehlerhaftes Verkehrsgutachten. Unter anderem hatte das Gutachten prognostiziert, dass im Fall des Brückenbaus über die neue und die alte Brücke zusammengezählt weniger Lkw fahren würden, als dies bei der alten Brücke alleine der Fall wäre! Erst jetzt gibt das Regierungspräsidium diesen Fehler zu!

Hauptgrund für die dritte Auslegung der Andriof-Brückenpläne ist ein in wesentlichen Aussagen fehlerhaftes Verkehrsgutachten. Unter anderem hatte das Gutachten prognostiziert, dass im Fall des Brückenbaus über die neue und die alte Brücke zusammengezählt weniger Lkw fahren würden, als dies bei der alten Brücke alleine der Fall wäre! Die ARGE Nord-Ost und die Stadt Fellbach hatten bereits während der Öffentlichkeitsbeteiligung im Februar 2008 die nicht nachvollziehbaren Zahlen gerügt, doch das Regierungspräsidium zeigte sich damals unbeeindruckt und verteidigte die, wie wir nun wissen, falschen Zahlen unbeirrt von jeglicher Kritik bei der zweitägigen Erörterung im Juli in der Fellbacher Schwabenlandhalle. Da das Verkehrsgutachten die Basis für viele darauf aufbauende Gutachten war, wie beispielsweise das Schadstoff- und Lärmgutachten, hat sich der Fehler in viele weitere Gutachten fortgepflanzt.

 

Seriös und glaubwürdig ist das alles jedenfalls nicht. Was kann man dem Regierungspräsidium bei dieser Planung eigentlich noch glauben? Dass die Andriof-Brücke mit aller Gewalt durchgezogen werden soll, diesen Eindruck haben wir schon lange. Die neuerliche Einsicht in Fehler hat vermutlich damit zu tun, dass die Brückenpläne einer gerichtlichen Überprüfung nicht standhalten würden und damit das Andriof-Brückenprojekt gerichtlich gekippt würde. Sozusagen die Höchststrafe für das Regierungspräsidium!

 

Böses Erwachen vermieden

Die Stadt Remseck müsste der ARGE Nord-Ost dankbar sein, dass diese auf den Fehler aufmerksam gemacht hat. Wäre er nicht korrigiert und die Brücke wie geplant gebaut worden, hätte es hinterher in Remseck ein böses Erwachen gegeben, wenn man festgestellt hätte, dass trotz Baus der neuen Brücke deutlich mehr Lkw als vorhergesagt weiterhin über die alte Brücke fahren würden. Jetzt wird das Regierungspräsidium zumindest von Anfang an Vorkehrungen dagegen mit in die Planung einbauen, in der Diskussion ist ein LKW-Verbot ab 3,5 t.

 

Konstante Schlampigkeit

Eine gewisse Schlampigkeit beobachten wir schon seit Anfang an in diesem Verfahren. Ernsthafte Alternativen zur Andriof-Brücken werden nicht gesucht oder vorschnell ausgeschieden. Erinnern wir uns. Eine zweite Planauslegung war letztes Jahr erforderlich geworden, weil die sog. Variante Remseck als Alternative zur Andriof-Brücke zu schlampig geplant war, u.a. war die L 1100 gar nicht an die Brücke angebunden. Im ersten Verfahren wurde außerdem die Billinger-Variante nur rudimentär untersucht und vorschnell ausgeschieden. Das hätte sich als schwerwiegender Abwägungsfehler herausstellen und das Andriof-Brückenprojekt kippen können. Also kam eine zweite Auslegung und Anhörung.

 

In dieser zweiten Auslegung wurden Verkehrszahlen für 5 (!) Billinger-Varianten präsentiert, darunter eine Monster-Lösung, die die Stadtverwaltung Remseck zur Abschreckung visualisieren ließ. Das war reine Geldverschwendung. Dass Billinger mit dieser Monster-Variante nichts zu tun hat, stellte er bei unserer Veranstaltung im Juli diesen Jahres klar. Seine vom ihm und uns bevorzugte Variante, ist die in den Planunterlagen des Regierungspräsidiums Variante Billinger ortsfern2 genannte Brückenlösung.

 

Für uns gilt mehr denn je: Planung richtig betreiben! Faire Prüfung auch von alternativen Varianten! Sachverstand von allen Seiten nutzen, sei es vom Regierungspräsidium, sei es von der ARGE Nord-Ost! Glaubwürdigkeit zurückgewinnen!

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