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Der Brand in Neckargröningen

In Neckargröningen im Lamm gab es einen Brandanschlag. So viel ist klar. Warum dieser Brand erfolgte, wissen wir noch nicht. Eine Sonderkommission des Landeskriminalamts (LKA) ermittelt.

 

Eine Vermutung ist, dass der/die Täter ein Zeichen gegen die weitere Aufnahme von Flüchtlingen setzen wollte. Nur wenige können und wollen dies glauben. Umso wichtiger war es, am Abend nach dem Brandanschlag ein deutliches Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit in Neckargröningen zu setzen.  Dies ist in beeindruckender Weise gelungen.

Dafür ganz herzlichen Dank an OB Schönberger, Konny Vonier-Hoffkamp und Cherry Gehring, die den Abend gestaltet haben. Besonderen Dank aber an alle, die an diesem Abend gekommen sind und in ihrer überwältigenden Zahl ein Zeichen gesetzt haben. „Wir sind Remseck. Wir sind nicht fremdenfeindlich. Wir heißen euch Flüchtlinge willkommen. Wir verurteilen diesen feigen Brandanschlag.“

Es war auch für die Flüchtlinge, die immer wieder betonen, wie dankbar sie sind und wie gerne sie hier leben,  ein schöner Abend. Die Angst, dass ihnen hier etwas passieren könnte, oder dass der Anschlag ihnen gegolten haben könnte,  ist weniger geworden.

Der Anschlag hat aber auch deutlich gemacht: Integration passiert nicht von allein. Vorurteile müssen weiter abgebaut werden.  Die Aufgabe der Stadtgemeinschaft ist es, einen „Remsecker Weg“ der Integration der Flüchtlinge zu finden. Dies ist eine wichtige Herausforderung, die Chefsache sein muss, in der aber viele gemeinsam an einem Strang ziehen müssen um dies gut hinzubekommen.

Aktuell bedeutet das für uns, dass wir den Bedarf  einer zusätzlichen Personalstelle im Haushalt der Stadt sehen. Die vielfältigen Aufgaben im Umfeld der Integration fordern dies. Und eine gelungene Integration macht sich für alle „bezahlt“. Sie führt zu einem echten Miteinander in den Kindergärten, Schulen, Vereinen, bei der Ausbildung, der Arbeit  und in der Nachbarschaft. Fehler früherer Jahre, als Deutschunterricht bei den Gastarbeitern ein Fremdwort war und allein schon aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse Parallelgesellschaften leichter entstanden sind, kann so begegnet werden. 

Der Arbeitskreis  Asyl, die Kindergärten und Schulen, der Bauhof, der TV Aldingen, TSV Neckargröningen, die Bürgerstiftung und viele Ehrenamtliche zeigen schon jetzt täglich,  wie dies gelingen kann und gelingt. Wenn diese vielen Engagierten nun noch besser unterstützt werden, in dem die rechte Hand weiß, was die linke tut und sich Netzwerke bilden,  hilft dies enorm und führt zu einer echten Teilhabe  der - dann „ehemaligen“  - Flüchtlinge, die mit ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten unsere Gesellschaft bereichern und voran bringen.  

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