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Energiepolitische Gestaltungsmöglichkeiten nutzen!

Ende 2012 laufen die dann 20 Jahre alten Konzessionsverträge für Strom und Gas, also die Rechte für die Nutzung unserer Strom- und Gasnetze, in Remseck aus. Wir wollen die sich daraus ergebenden energiepolitischen Gestaltungsmöglichkeiten der Stadt nutzen. Wir wollen die Netze von EnBW und SÜWAG übernehmen und bei der Stromverteilung in diesem Netz stärker auf erneuerbare Energiequellen setzen.

Ende 2012 laufen die dann 20 Jahre alten Konzessionsverträge für Strom und Gas, also die Rechte für die Nutzung unserer Strom- und Gasnetze, in Remseck aus. Wir wollen die sich daraus ergebenden energiepolitischen Gestaltungsmöglichkeiten der Stadt nutzen. Zum Einen sollen die Netze, die bisher vonEnBW und SÜWAG, betrieben werden, von diesen übernommen werden, zum anderen wollen wir bei der Stromverteilung in diesem Netz stärker auf erneuerbare Energiequellen setzen und den Atomausstieg beschleunigen. Weiter sollen dezentrale Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung stärker integriert werden. Und nicht zuletzt wollen wir auch Einfluss auf die Stromtarife nehmen und sie uns nicht von den Konzernen wie EnBW und SÜWAG (gehört zu RWE) vorschreiben lassen.

 

Die Stadt Remseck ist Mitglied im Neckarelektrizitätsverband (NEV), der voraussichtlich Ende Oktober auf seiner Verbandsversammlung die Gründung einer Netz-KG beschließen wird. Nach den Vorstellungen des NEV soll die Netz KG das Stromnetz von EnBW und SÜWAG übernehmen. Die Betriebsführung soll jedoch bei den Konzernen bleiben. Das entspricht nicht unseren Vorstellungen. 

 

EnBW-Stromnetz

Die Eigentumsanteile der Netz-KG am bisherigen EnBW-Stromnetz sind folgendermaßen geplant: NEV: 15,1 %, NEV-Kommunen 35,9 % und EnBW 49 %. Bei einem laut NEV-Gutachten angenommenen Reinvermögen für das zu erwerbende Stromnetz in Höhe von rund 200 Mio. € bedeutet das ein von den NEV-Kommunen aufzubringenden Eigenkapitaleinsatz in Höhe von 71,8 Mio. €. Für Remseck ist bei einem Beteiligungsanteil von 0,15 % (berechnet aus der bisherigen Stromabnahmemenge) an der Netz-KG eine Investition von 295 000 € vorgesehen.

 

Der Netzbetrieb des „NEV-Netzes“ soll, um Rechtsstreitigkeiten um den Kaufpreis beim Netzerwerb zu vermeiden, wie bisher durch die EnBW erfolgen. Angesichts der weiteren Dominanz der EnBW ist das für uns kein Fortschritt. Wenn schon die Netz-KG das Stromnetz übernimmt, dann sollte der kommunale Anteil höher und der von EnBW niedriger sein.

 

Wir bevorzugen eine Variante ohne EnBW und SÜWAG. Vorstellbar ist für uns, dass die Netze an Stadtwerke übergeben werden, die sich im Bereich erneuerbare Energien und dezentrale Versorgung stark engagieren, z.B. an die im Verbund "Energiepartner Süd" zusammengeschlossenen Stadtwerke, zu denen u.a. die Stadtwerke in Bietigheim-Bissingen, Schwäbisch Hall oder Tübingen gehören. Auch eine Kooperation der Stadtwerke Remseck mit einem oder mehreren Stadtwerken ist für uns eine Option. Wichtig ist uns, dass wir die notwendigen Diskussionen dazu bald im Gemeinderat führen und am Ende nicht noch wegen Zeitdruck auf unsere energiepolitischen Gestaltungsmöglichkeiten verzichten. Wir wollen weg von der zentralen Energiewirtschaft der Großkonzerne mit Atom- und Kohlekraftwerken und hin zu einer ökologischen und dezentralen Energieversorgung mit fairen Preisen.

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