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Stolperstein für Adolf Falk

Am Montag, den 1.7., wurde in der Hauptstraße in Hochberg im Rahmen einer Veranstaltung von Oberbürgermeister Schönberger durch den Künstler Gunter Demnig ein Stolperstein gesetzt. Dies geschah zum Gedenken an den letzten jüdischen Bürger Hochbergs, Adolf Falk, der im Jahr 1939 gerade noch rechtzeitig vor den Nationalsozialisten floh und zu seinem Sohn nach London zog.

 

Wir Grünen in Remseck unterstützen diese Art, den Opfern der Nationalsozialisten zu gedenken nachdrücklich. Wir sind auch sehr froh, dass alle im Gemeinderat vertretenen Fraktionen dies so sehen, was auch dadurch deutlich wurde, dass von allen Fraktionen Vertreter anwesend waren, als der Stein gesetzt wurde.

Wir sind nicht der Meinung, dass diese Zeit "ein Vogelschiss" der Geschichte Deutschlands ist. Wir müssen uns im Gegenteil immer wieder bewusstmachen, dass damals unendlich großes Unrecht geschah und entsetzliches Leid großen Teilen der Bevölkerung angetan wurde. Einen "Schlussstrich" zu ziehen wäre fatal.

Daraus folgt aber auch, dass wir uns auch immer wieder klarmachen müssen, dass die freiheitliche Demokratie etwas Kostbares ist, das keineswegs selbstverständlich ist, sondern bewahrt und beschützt werden muss. Stolpersteine können zu beiden Aspekten beitragen: Man "stolpert" über eine dunkle Zeit der Geschichte Deutschlands und hält kurz inne. Wie sagte doch Gunter Demnig bei der sich anschließenden Feierstunde in der ehemaligen Synagoge: Der Hintergrund für die Stolpersteinlegung sei wahrlich kein Grund zur Freude, aber er freue sich über jeden Stein, der dazukomme.

Bemerkenswert an der Stolpersteinlegung in Hochberg ist auch, dass die Recherche, die letztendlich zur Stolpersteinlegung führte, von Schülerinnen und Schülern geleistet wurde. Dies zeigt, dass sich die heutige Jugend sehr wohl für Geschichte begeistern lässt und daraus durchaus politisches Interesse und Engagement erwachsen kann, wenn geeignete Themen vorhanden sind. Wir finden auch, dass der Stein dazu beiträgt, nicht zu vergessen, dass ein Teil der Geschichte Hochbergs jüdisch geprägt ist.

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