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Mit Jürgen Walter auf Sommertour in Remseck

Unser Landtagsabgeordneter Jürgen Walter besuchte Remseck im Rahmen einer Radtour am 6. August. Erster Halt war das Rathaus in Neckarrems und ein ausführliches Gespräch mit OB Schönberger im neuen Sitzungssaal (Bericht im letzten Amtsblatt).

 

Nachdem im Rathaus "Mobilität", "Digitalisierung an den Schulen" und den Auswirkungen von "Corona" auf unsere Gemeinde ein Thema waren, stehen ab jetzt "Landwirtschaft" sowie "Umwelt und Klima" im Fokus.

 

Landwirtschaft, Umwelt und Klima

Vom Hechtkopf aus starten wir mit den Fahrrädern deshalb zum zweiten Etappenziel, dem Bauernhof Eppinger am Rötelbrunnen. Eppingers erzeugen in erster Linie Milch. Die Kühe leben in einem Offenstall, wo sie sich frei bewegen oder auf Stroh ausruhen können. An diesem heißen Nachmittag ist es unter dem luftigen Stalldach mit mehreren Sprühnebeldüsen erfrischend angenehm! Die Kälbchen werden selbst aufgezogen und die männlichen bis zur Schlachtreife behalten. Außer Kühen halten die Eppingers Legehennen in zwei mobilen Ställen mit Freilandauslauf und ein paar Schafe. Selbsterzeugte Milch, Joghurt, Frischkäse und Eier werden über den Hofladen verkauft. Im und um den Laden herrscht reges Treiben, die Kunden können sich an Automaten selbst bedienen. Wir nehmen erstmal den Kaffee- und den Eisautomaten in Beschlag! Einmal pro Woche gibt es im Nebenraum einen Unverpacktladen mit selbstgebackenem Brot und weiteren Erzeugnissen.

 

Pflanzenkohle und Biomusterregion

Wir merken, dass den Hofbetreibern Tierwohl und Klimaschutz am Herzen liegen. Dem Futter setzen sie Pflanzenkohle zu. Melanie Eppinger: "Das ist gut für den Stoffwechsel der Kühe, sie stoßen weniger Methan aus". Außerdem wird der Stickstoff aus der Gülle im Boden langsamer freigesetzt und mehr CO2 gespeichert. Eppingers bauen keine gentechnisch veränderten Futterpflanzen an und verzichten beim Pflanzenschutz auf Glyphosat. Bei der Milcherzeugung fehlt nicht mehr viel für die Biozertifizierung, doch es mangelt an Arbeitskräften. Wieder einmal erfahren wir von unglaublich vielen Richtlinien und Vorschriften, die in der Landwirtschaft einzuhalten sind. Viele dieser EU-Richtlinien begünstigen Großbetriebe und wirken sich auf die meist kleineren bäuerlichen Erzeuger bei uns im Südwesten nachteilig aus. Hier im Ballungsraum herrscht großer Druck auf die Fläche. "Uns fehlt vor allem ausreichend Grünland für das Ausbringen von Gülle und Mist aus der Viehhaltung" meint Jörg Eppinger. Er muss lange Wege mit dem Trecker zurücklegen, weil die Flächen weit verstreut liegen. Noch grotesker sind die Entfernungen zu den jeweiligen EU-zertifizierten Schlachthöfen für Rinder und Hühner oder für Eier zu einem Nudelhersteller. "Ein Superthema für die neue Biomusterregion Ludwigsburg-Stuttgart" erkannte Jürgen Walter.

 

Wir finden: Mehr "regional" geht nicht, mehr "bio" wäre super! Der Rundgang war spannend, die Themen unendlich. Doch mittlerweile war die Zeit soweit fortgeschritten, dass wir den letzten Punkt unserer Tour (Watomis in Hochdorf) weglassen mussten. Wir bedanken uns herzlich bei Familie Eppinger für die Führung und die interessanten Diskussionen

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