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Besuch beim SGV Hochdorf

Unsere Fraktion besuchte am Dienstag vergangener Woche zusammen mit Thomas Klages den SGV Hochdorf, um dort von Armando Mora Estrada und Walter Depner aus erster Hand zu erfahren, welche Vorstellungen der SGV hat zur Lösung des Problemkomplexes Gemeindehalle/Umkleidekabinen/Gaststätte. Alle drei Bereiche sind in einem Gebäude und das soll nach den Vorstellungen des SGV auch zukünftig so bleiben.

 

 

Besuch beim SGV Hochdorf

Unsere Fraktion besuchte am Dienstag vergangener Woche zusammen mit Thomas Klages den SGV Hochdorf, um dort von Armando Mora Estrada und Walter Depner aus erster Hand zu erfahren, welche Vorstellungen der SGV hat zur Lösung des Problemkomplexes Gemeindehalle/Umkleidekabinen/Gaststätte. Alle drei Bereiche sind in einem Gebäude und das soll nach den Vorstellungen des SGV auch zukünftig so bleiben.

 

Seit Anfang des Jahres ist die Gaststätte geschlossen und der Gemeindesaal nur noch selten genutzt. Darunter leidet das Hochdorfer Dorfgemeinschaftsleben.

Der gesamte Gebäude befindet sich im Eigentum der Stadt. Im Jahr 1981 hatte die damalige Gemeinde Remseck das Gebäude für 1 DM vom SGV übernommen und dem SGV ein 99-jähriges Nutzungsrecht eingeräumt. Klar ist auch, dass das Gebäude dringend renoviert werden muss. Die Frage ist, von wem und zu welchen Kosten.

 

Das Architekturbüro Hein, Hüttel & Lindenberger war im Frühjahr zu dem Ergebnis gekommen, dass die Sanierung des Gebäudes 1,85 Mio. € kosten würde, ein Neubau 1,95 Mio. €. Eine Überprüfung durch das Architekturbüro Drees & Sommer bestätigte diese Kosten weitgehend. Der SGV argumentiert, diese Kosten entstünden, wenn die Stadt Bauherr wäre. Anders sähe es aus, wenn der SGV Bauherr wäre. Unter Zugrundelegung der sog. Mehrwertsteueroption (die über 10 Jahre anfallende Mehrwertsteuer auf Einnahmen und Ausgaben des Vereins wird saldiert, die Differenz der Mehrwertsteuer auf Ausgaben (viel wegen der Investition) und Einnahmen (wenig) wird dem SGV vom Finanzamt erstattet), eines Zuschusses des Landessportbundes (WLSB) sowie durch Eigenleistung der Vereinsmitglieder schaffe der Verein es, einen Neubau für 1,5 Mio. € zu errichten. Diesen Betrag möchte der SGV von der Stadt, da er, nicht zuletzt durch den Sportplatzumbau in 2004 und 2005, über keine weiteren finanziellen Ressourcen verfüge. 1,5 Mio. €, das wäre für die Stadt günstiger als ein Neubau in eigener Regie, der mit rund 2 Mio. € 25 % teurer wäre.

 

Strittig zwischen Stadt und SGV ist die Gaststätte. Der SGV argumentiert, die Gaststätte sei sowohl für das Leben des Vereins als auch für die gesamte Hochdorfer Gemeinschaft als Treffpunkt wichtig. Daher solle sie unter der Regie des SGV weiter betrieben werden. Wegen mangelndem Eigenkapital des Vereins sowie aus der Verpflichtung des Nutzungsvertrages heraus solle die Stadt diese Investition tragen. Für uns ist nachvollziehbar, dass die Gaststätte als Treffpunktmöglichkeit der Hochdorfer (und vielleicht auch ein paar anderer) für das Gemeinschaftsleben wünschenswert und sinnvoll ist, eine Gemeindehalle (sollten wir nicht besser von einem Bürgersaal sprechen?) allein könnte einen solchen Beitrag wohl nicht leisten.

 

Berechnungen des Architekturbüro Drees & Sommer kommen zum Ergebnis, dass ein Neubau ohne Gaststätte die Stadt in eigener Bauherrschaft knapp 1,43 Mio. € kosten würde, also fast soviel, wie der Neubau mit Gaststätte, wenn der SGV das Vorhaben durchführen würde. Das spricht für den SGV als Bauherr und auch für Bau und Betrieb der Gaststätte. Geklärt werden müssten die Details der Vertragsgestaltung, also Pacht, Unterhaltung der Anlagen sowie Aufteilung der laufenden Kosten zwischen Gaststätte, Bürgersaal und Umkleidekabinen/Vereinsräumen. Zu klären wäre auch, ob der SGV nicht doch Eigenkapital in die Finanzierung einbringen könnte.

 

Neben den WLSB-Zuschüssen sollte nach weiteren Fördermitteln geschaut werden. Remseck konnte für kommunale Hochbauvorhaben in der Vergangenheit Fördermittel aus dem Ausgleichstock erhalten, möglicherweise ginge das hier auch. Für Hochdorf als ländlich geprägten Ort käme auch das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum in Frage, das Nachfolgeprogramm des Dorfentwicklungsprogramms, an dem Hochberg in der 80er Jahren teilnahm.

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