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Remsecker Büchereienlandschaft

Schulgebäude werden immer intensiver genutzt: mehr Schülerbetreuung am Nachmittag in Hort oder Kernzeit und Angebote der Ganztagsbetreuung führen zu einer höheren Auslastung der Klassenzimmer und Schulräume. Aktuelles Beispiel: in Hochberg wird eine dringend benötigte Hortgruppe nach den Sommerferien eingerichtet werden.

Schulgebäude werden immer intensiver genutzt: mehr Schülerbetreuung am Nachmittag in Hort oder Kernzeit und Angebote der Ganztagsbetreuung führen zu einer höheren Auslastung der Klassenzimmer und Schulräume.

 

Aktuelles Beispiel: in Hochberg wird eine dringend benötigte Hortgruppe nach den Sommerferien eingerichtet werden. In der Schule gibt es nun genau einen Raum, der für die Unterbringung der Hortkinder geeignet ist: es ist der Raum,  in dem sich  bisher die  Ortsteilbücherei befindet.

 

Deshalb hat sich die Stadt  auf der Suche nach geeigneten anderen Unterbringungsmöglichkeiten für die Bücherei gemacht.  Der Raum wird sich voraussichtlich in unmittelbarer Schulnähe- aber außerhalb der Schule befinden.  Die Bücherei wird erneut als Ortsteilbücherei  in Hochberg angesiedelt bleiben, flächenmäßig sogar etwas größer und mit einigen neuen Möbeln  eingerichtet  und damit hoffentlich für alle weiterhin sehr attraktiv und ein Gewinn sein.

 

Neben dieser kurzfristigen Lösung  stellt sich  langfristig jedoch  immer wieder die  Frage: Ist dieses Modell,  dass jeder Ortsteil die eigene kleine Bücherei  hat, zukunftsfähig und gut? Soll die Gliederung der verschiedenen Ortsteilbüchereien mit eher kleinem Angebot aufrechterhalten werden?

 

Oder braucht Remseck  eine zentrale, größere Bibliothek mit großem Angebot und – vor allem, attraktiveren Öffnungszeiten? Täglich geöffnet, statt nur sechs Stunden pro Woche? Schöne neue Räumlichkeiten, statt in der ganzen Stadt verteilt? Zentral erreichbar z.B. in der Neuen Mitte aber in der Regel mit Fahrten per Rad, Bus oder Auto verbunden  – statt gleich nebenan?  Oder spielt das eigentlich keine Rolle, da man und vor allem „frau“ sowieso täglich unterwegs ist,  um Arbeitsstelle zu erreichen , Kinder da oder dorthin zu chauffieren oder selbst noch einzukaufen,  Kurse, Ärzte, Veranstaltungen zu besuchen oder ….. ?

 

Da ich mit anderen  in Pattonville eine kleine Ortsteilbücherei aufgebaut habe, bin ich selbst  immer wieder hin – und hergerissen zwischen groß angelegter, attraktiver Bücherei in der Mitte von Remseck und dem Charme des einfach erreichbaren, aber begrenzten Angebots vor Ort.

 

Wie denken Sie darüber? Ist eine Bücherei überflüssiger Luxus oder ist es für eine große Kreisstadt eher ein Armutszeugnis, dass keiner so ganz genau weiß, wo sich die sechs  Ortsteilbüchereien befinden  und wann sie geöffnet haben?

 

Büchereien sind immer  Orte der Begegnung, Treffpunkte  für Jung und Alt,  für Menschen ganz unterschiedlicher Interessen. Interessanterweise sind Büchereien ja nicht “ausgestorben“,  sondern durch das Angebot auch an Neuen Medien wie DVDs, Hör-CDs und PC-Anwendungen für viele Menschen interessanter und aktueller denn je. Sie sind Orte,  an denen man sich einfach aufhalten kann,  an denen  man nicht  gezwungen wird,  etwas zu konsumieren, die aber trotzdem Begegnung ermöglichen  und bereichern. 

 

In der Diskussion um die Planungen der neuen Mitte werden diese Überlegungen sicher wieder Eingang finden.

 

Einstweilen freuen wir uns, dass die Ortsteilbücherei Hochberg in der bisherigen Form – wenn auch nicht direkt in der Schule – so doch im Ort erhalten bleibt. Sie wird sogar noch  ein bisschen  Raum dazugewinnen und damit vielleicht  sogar noch attraktiver werden.  Wir hoffen, dass  weiterhin  so überdurchschnittlich viele Hochberger ihre neue Bücherei dann nutzen und von dem guten Angebot Gebrauch machen.

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