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Stadtbahn - Potenzialanalyse und ihre Folgen

Nach jahrzehntelangen Diskussionen wurde vor ziemlich genau einem Jahr der Zweckverband Stadtbahn (ZV) im Landkreis Ludwigsburg gegründet mit dem Ziel, eine Stadtbahn von Markgröningen durch (und in) Ludwigsburg bis Pattonville zu bauen und zu betreiben.

Von Pattonville soll dann die U14 über Aldingen West und Hornbach nach Stuttgart fahren. Der Geschäftsführer des ZV hat nun im Oktober seine Arbeit begonnen und gleich gab es eine Paukenschlag als Begleitmusik: Das Ergebnis der Potentialanalyse wurde bekannt und erzeugte heftigste Reaktionen in Ludwigsburg. Der Stein des Anstoßes war, das nicht nur alternative/zusätzliche Streckenführungen untersucht wurden (z.B. die möglichen Anbindungen von Bosch in Schwieberdingen), sondern auch die Verlängerung der U14 von Pattonville zum Bahnhof Ludwigsburg über die Karlshöhe und Wüstenrot. Hintergrund der Potentialanalyse ist die Überprüfung der auch schon einige Jahre alten standardisierten Bewertung zur Beurteilung der Fördermöglichkeiten für die neuen Stadtbahnstrecken.

 

Nun kann man diesen Vorschlag mit der U14, d.h. SSB Hochflurbahn, durchaus unterschiedlich sehen und in die lange Reihe von Vorschlägen ein reihen, wie

  • Weststadterschließung in Ludwigsburg
  • Bahn Markgröningen – Kornwestheim mit Mehrsystemzügen
  • S-Bahn Markgrönigen – Kornwestheim – Esslingen
  • Neue U-förmige Brücke neben der Kepplerbrücke für Stadtbahn und Busse
  • Teilstrecken der Ludwigsburger Innenstadt mit Akku statt Oberleitung betreiben
  • Längere Streckenführung Pattonville – Ludwigsburg Bahnhof (Fahrzeitverlängerung)
  • Neue Streckenführung durch Pattonville mit Niederflurbahn durch Washingtonring (Kornwestheimer Seite und Realschule würde abgehangen)
  • Strecke Pattonville – Haldengebiet – Neckargröningen statt Aldingen/Hornbach (Pattonville braucht laut Aktionsbündnis Stadtbahn (VCD, BUND, ADFC) keine direkte Bahnverbindung nach Stuttgart, Aldingen West wäre abgehangen).

Alle diese Vorschläge weichen vom mühsam gefundenen und in den Gremien der beteiligten Kommunen beschlossenen Kompromiss ab bezüglich System (Hochflur vom Hornbach bis Pattonville, Niederflur von Pattonville nach Ludwigsburg) und Strecken. Diese Planspiele werden vielfach als Verhinderungsvorschläge empfunden. Was ja nicht so abwegig ist, wenn man sich die aktuellen Planungen in Ludwigsburg für den Umbau Busbahnhof und Arsenalplatz ansieht, die ohne Stadtbahn erstellt werden.

 

Gerade unter dem Endruck, das in Ludwigsburg weder Oberleitung noch Schiene in der Innenstadt aktuell scheinbar mehrheitsfähig sind, führt die Überlegung mit der U14 über Wüstenrot, d.h. eher "außen rum", zu einer technisch umsetzbaren Lösung mit Vorteilen für uns in RemseckOb Hochflur oder Niederflurbahnen nach Ludwigsburg fahren, kann uns egal sein, in Richtung Stuttgart sollte es schon Hochflur sein, damit das Umsteigen entfällt. Wichtig sind mehr und schnellere Verbindungen, als es heute mit den Bussen möglich ist. Und das so schnell wie möglich! Das Potential an Fahrgästen für eine Förderung von Bund und Land ist da, sie würde 90 % betragen.

 

Aber die notwendige Zustimmung von Ludwigsburg zu dieser Lösung erscheint uns nach der harschen Kritik zweifelhaft. Wobei diese Kritik teilweise einfach unglaubwürdig ist, aber die positiven Ergebnisse der Potentialanalyse völlig übertönt hat. Für Remseck ist es nach unserer Meinung wichtig, dass vom Zweckverband Stadtbahn endlich die Strecke Hornbach – Aldingen – Pattonville angegangen wird, über die ja zumindest bei uns große Einigkeit herrscht und die relativ einfach realisiert werden kann. Es bleibt also spannend.

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