video_label

IHK-Studie zu Kaufkraft und Umsatz im Einzelhandel

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) der Region Stuttgart veröffentlicht immer wieder Daten zur einzelhandelsrelevanten Kaufkraft der Bürgerinnen und Bürger in Kommunen mit mehr als 10 000 Einwohnern, zuletzt im September diesen Jahres.

 

Die  Region Stuttgart gehört zusammen mit den Großräumen München und Rhein/Main zu den attraktivsten Standorten für Einzelhandelsunternehmen in Deutschland. Die einzelhandelsrelevante Kaufkraft pro Kopf liegt in den betrachteten 62 Kommunen mit mehr als 10 0000 Einwohnern zwischen 6 127 € und 8 989 €. Mit nur vier Ausnahmen (Geislingen/Steige, Murrhardt, Eislingen/Fils, Welzheim) liegen die Städte über dem Bundesdurchschnitt von 6 760 € pro Kopf.

 

 Remseck unter den Top Ten bei der Kaufkraft

Mit einer einzelhandelsrelevanten Kaufkraft pro Kopf  in Höhe von 8 989 € liegt Gerlingen wie schon in vergangenen Jahren an der Spitze. Remseck liegt mit 7 754 € auf Platz 8. Der Wert gibt einen Hinweis darauf, dass in Remseck überdurchschnittlich viele Bürgerinnen und Bürger mit hohen Einkommen leben, der Durchschnitt im Kreis Ludwigsburg liegt bei 7 447 € pro Kopf. Allerdings ist die einzelhandelsrelevante Kaufkraft pro Kopf in Remseck gegenüber der Untersuchung von 2018 etwas gesunken, damals lag sie noch bei 8.033 €.

 

Wo wird das Geld ausgegeben?

Die Region Stuttgart verfügt über ein einzelhandelsrelevantes Kaufkraftvolumen von 20,8 Mrd. €. Der Umsatz im stationären Einzelhandel beträgt jedoch nur 15,8 Mrd. €. Das bedeutet, der stationäre Einzelhandel in der Region kann fast fünf Milliarden € Einzelhandelskaufkraft in der Region nicht binden. Diese Kaufkraft wird von Standorten außerhalb der Region, vor allem vom Onlinehandel („Amazon & Co“ )abgeschöpft.

Mit 10 120 € ist Sindelfingen der Spitzenreiter beim Einzelhandelsumsatz pro Kopf, gefolgt von Backnang mit 9 550 € und Ludwigsburg mit 9 441 €. Aber auch bei diesen Städten ist der stationäre Einzelhandelsumsatz geringer als noch vor drei Jahren auf Grund des gewachsenen Onlinehandels. Die Rangfolge zeigt jedoch, dass der großflächige Einzelhandel die Höhe des Umsatzes pro Kopf entscheidend bestimmt. Dieser befindet sich auf der ehemals „grünen Wiese“. Beispiele hierfür sind der Sindelfingen Osten und Ludwigsburg mit dem Tammer Feld, wo große Einkaufszentren und Fachmärkte stehen (Breuningerland, IKEA).

Die letzten Plätze beim Einzelhandelsumsatz pro Kopf belegen Korb (2 245 €), Freiberg/Neckar (2 480 €), Remshalden (2 515 €) und Kernen 2 693 €). Remseck als Gesamtstadt liegt hier bei 4 052 € und schneidet im Vergleich zu anderen Kommunen noch ganz gut ab. Das liegt vermutlich auch an den vier Edeka- und Aldi-Märkten in Aldingen  und Hochberg sowie dem Bau- und Gartenmarkt Hornbach in Aldingen, die auch Kaufkraft aus anderen Kommunen abziehen.

 

Grund- und Nahversorgung wichtig

Allerdings sollten diese Zahlen nicht darüber hinweg täuschen, dass die Grund- und Nahversorgung in Neckarrems, Neckargröningen und Hochdorf weggebrochen ist oder in den nächsten Jahren wegzubrechen droht. Die Neue Mitte und das Baugebiet „Östlich Marbacher Straße“ könnte zumindest für Neckarrems und Neckargröningen Abhilfe schaffen und fußläufiges Einkaufen für die Grund- und Nahversorgung wieder möglich machen. 

 

Eine ausreichende Grund- und Nahversorgung für uns Remsecker, nicht nur im Einzelhandel, auch z.B. bei der medizinischen Versorgung, bleibt für uns ein wichtiges kommunalpolitisches Thema.

expand_less