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Neues Baugebiet Bubelesäcker in Hochdorf?

Die grüne Fraktion hat gegen die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens zu den Bubelesäcker in Hochdorf gestimmt. Die Bubelesäcker liegen am nordwestlichen Rand von Hochdorf.

 

Südlich wird die Fläche von der Poppenweilerstraße, westlich von einem Hohlweg und im Osten von der Straße Metzgerwiese begrenzt. Derzeit wächst auf der Fläche Senf als Zwischenfrucht.

Bei dem Gebiet handelt es sich um wertvollen und fruchtbaren Ackerboden. Bei der Knappheit an landwirtschaftlichen Flächen fällt es uns Grünen grundsätzlich immer schwer, wenn weiterer wertvoller Boden versiegelt wird. Weiter liegt das Gebiet in einem Regionalen Grünzug, der von Bebauung verschont bleiben sollte.

 

In diesem Fall kommen weitere Gründe, die gegen eine Bebauung sprechen, hinzu. Wir lehnen ein neues Baugebiet Bubelesäcker aus Natur- und Artenschutzgründen ab. Ein Baugebiet Bubelesäcker wäre kontraproduktiv für die Artenvielfalt und die Biodiversität. Das Gebiet Bubelesäcker ist für viele Tiere wie Rebhuhn, Wechselkröte und andere Amphibien als Trittstein und Korridor wichtig und sollte ein verbindender Baustein in einer Biotopverbundplanung sein.

 

Die Wechselkröte ist gefährdet und vom Aussterben bedroht. Wohl deswegen wurde sie von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie zum Lurch des Jahres 2022 ernannt. Auch das Rebhuhn ist gefährdet. Wir finden, dass wir für solche Offenlandarten gerade im waldarmen Landkreis Ludwigsburg eine besondere Verantwortung haben.

 

Am östlichen Rand des Gebiets verläuft ein Graben, der Riedbach. Dieser Graben eignet sich als Wander- und möglicherweise auch als Laichhabitat für Amphibien. Am westlichen Rand befindet sich ein als Biotop geschützter dichter Gehölzbestand. Dieser eignet sich als Bruthabitat für Feldvogelarten.

 

Das Gebiet Bubelesäcker ist außerdem ein wichtiges Durchzugsgebiet für Zugvögel wegen dem nahen Lemberg, der für Zugvögel ein wichtiger Orientierungspunkt ist. Die große Bedeutung der Bubelesäcker für den Artenschutz hat dazu geführt, dass die ein wichtiger Baustein in der aktuell laufenden Biotopverbundplanung sind.

 

Wir haben in einer intensiven Diskussion in unserer Fraktion die artenschutzrelevanten Argumente abgewogen mit den Argumenten, die angesichts des Wohnraummangels für eine Bebauung sprechen. Im Ergebnis sind wir dazu gekommen, dass uns der Arten- und Biotopschutz, die Erhaltung und Verbesserung der Biodiversität so wichtig sind, dass wir dieses Gebiet nicht bebauen wollen und daher die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens ablehnen.

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