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RegioRad in Remseck wird gut angenommen

Es ist nun ein starkes halbes Jahr her, dass auf Initiative der grünen Gemeinderatsfraktion hin die RegioRad-Station in Hochberg eröffnet wurde. Unserer Ansicht nach ist sie eine ideale Ergänzung der Station an der Endhaltestelle der U12 in Neckargröningen.

 

Nun ist es an der Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Hilfreich dafür ist der Umstand, dass Herr Maier-Geißer, zuständig für RegioRad bei der Stadt Stuttgart, kürzlich im Verwaltungsausschuss anwesend war und Zahlen präsentieren konnte. Und die Zahlen, die er mitbrachte, können sich sehen lassen.

 

RegioRad insgesamt hat immer noch mit den Folgen des Lockdowns zu kämpfen, hat also niedrigere Ausleihzahlen als vor der Corona-Pandemie. Vor diesem Hintergrund ist es sehr erfreulich, dass sich seit der Eröffnung der Hochberger Station die Ausleihzahlen an der Endhaltestelle signifikant erhöht haben und auch an der Hochberger Station im ersten halben Jahr über hundert Ausleihen und Rückgaben stattgefunden haben. Insgesamt befindet sich Remseck mit etwa fünfhundert Ausleihen und zweihundertfünfzig registrierten Nutzern in der Spitzengruppe im gesamten Landkreis Ludwigsburg.

 

Ist damit jedoch schon ein Beitrag zur so oft beschworenen Verkehrswende geleistet? Ich denke, ein kleiner Schritt ist getan. Damit sich jedoch tatsächlich etwas ändert, müssten die Zahlen noch wesentlich höher sein, müssten wir Remsecker tatsächlich umdenken und einmal das Auto stehen lassen. Hundert Ausleihen hören sich gut an, sind jedoch noch nicht einmal eine Ausleihe am Tag im ersten halben Jahr. Grüne Meinungen vertreten und grün handeln sind offensichtlich immer noch zwei Paar Stiefel…

 

Dabei ist das Angebot wirklich nicht schlecht. Wer eine Polygo-Card besitzt, also ein Monatsabo des VVS nutzt, oder sie sich so besorgt, kann die Pedelecs eine viertel Stunde gratis benutzen. Das reicht für die meisten Fahrten bei weitem aus.

 

Zum Abschluss zwei Punkte, die die Gegner der Stationen immer wieder gern anführen: Zum einen die Kostenfrage. Ja, die Stationen kosten die Stadt einen gewissen Betrag – verglichen mit der Unterstützung des ÖPNV ist dieser jedoch verschwindend gering und unserer Meinung nach gut investiert. Und ja, RegioRad läuft noch nicht perfekt, ist noch fehleranfällig. Der Autor dieser Zeilen ist selbst schon häufiger Opfer der Tücken des Systems geworden – deshalb jedoch die Schlüssigkeit des Konzeptes solcher Stationen insgesamt infrage zu stellen, bringt die Verkehrswende nicht weiter, sondern zeugt von ideologischer Engstirnigkeit.

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