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Neues Wohngebiet in den Bubelesäckern in Remseck-Hochdorf?

Neuer Wohnraum, vor allem bezahlbarer wird überall benötigt, auch hier in Remseck. Das sehen wir von der grünen Fraktion auf jeden Fall auch so. Daher haben wir auch den Neubaugebieten Östlich Marbacherstraße, Neue Mitte und Wolfsbühl III zugestimmt.

Hier entsteht in den nächsten Jahren Wohnraum für über 2000 Menschen.

 

Nun ist in Hochdorf ein Neubaugebiet mit Supermarkt im Bereich der Bubelesäcker geplant. Eine Bebauung dieses Gebietes sehen wir von der grünen Fraktion sehr kritisch. Denn auch wenn diese Fläche für den Laien auf den ersten Blick nur wie Ackerfläche aussieht, verbirgt sich hier doch ein ökologisch sehr wertvolles Gebiet. Hierüber klärte die Naturschutzwärtin Carolin Zimmermann bei der Führung am vergangenen Samstag auf.

 

Sie zeigte uns unter anderem die Wechselkröte, die hier ansässig ist und hier auch laicht. Die Wechselkröte gehört zu den seltenen und am stärksten vom Aussterben bedrohten Amphibienarten in Deutschland.

Auch der Rotmilan und Schwarzmilan sind in diesem Gebiet vorhanden. Vor allem für den Rotmilan haben wir in Deutschland eine große Verantwortung, da er überwiegend nur noch in Deutschland beheimatet ist. Das überall zu beobachtende Artensterben ist eine traurige Tatsache und wird weitreichende Folgen für unser gesamtes Ökosystem und somit unser Leben haben. Daher ist es wichtig gerade deshalb geplante Baugebiete diesbezüglich gut zu untersuchen.

 

Frau Zimmermann machte uns auf die drei Gewässer aufmerksam, die Richtung Zipfelbach fließen und dieses Gebiet noch wertvoller für die dort lebenden und durchziehenden Tiere macht. Das gesamte Gebiet ist Durchzugsgebiet für viele Vogelzugarten vom Lemberg aus Richtung Zipfelbach - und Neckartal. Der Uferbuchs und die Ackerfurchen bieten Rast und Schutzmöglichkeiten. Auch das vom Aussterben bedrohe Rebhuhn, das in der Gegend gesichtet wurde, könnte sich hier weiter vermehren.

 

Die geplanten Wohnungen und der Supermarkt würden dieses wertvolle Areal für die Tiere zerstören, denn die vermehrte Luft- und Lärmbelästigung würde sie davon abhalten, sich dort aufzuhalten, durchzuziehen und zu vermehren. Die Wechselkröte würde durch den vermehrten Verkehr bei ihren Fortpflanzungsgängen und bei der Nahrungssuche sehr viel häufiger überfahren werden.

Aus den genannten Gründen lehnen wir die Bebauung dieses wichtigen Korridors zwischen Lemberg und Zipfelbach ab. Es steht im krassen Widerspruch zu den laufenden Biotopverbundplanungen. Wir sind jetzt gespannt auf das artenschutzrechtliche Gutachten. Wir hoffen auch auf regen Widerstand aus dem Gemeinderat und der Bevölkerung zu diesem Projekt, denn neuer Wohnraum ist wichtig aber nicht um jeden Preis, wenn dies auf Kosten der Natur geht.

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