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Bubelesäcker – es geht nicht (nur) um die Wechselkröte…

Vorsicht Satire!

Aus dem Prospekt eines Bauträgers, der auf den Bubelesäckern bauen will:

 

Wohnen, wo andere Urlaub machen. Am Rande des malerisch gelegenen Remsecker Ortsteils Hochdorf entsteht zurzeit ein kleines Wohngebiet, das seinesgleichen sucht. Direkt am Riedbach gelegen, bietet es Naherholung pur – aus der Haustür heraus, schon in der Natur. Wenn man den Kopf hebt, kann man Milane bobachten oder im Herbst den Vogelflug. Auch ein Naturkinderkarten befindet sich in direkter Nähe, ebenso ein Supermarkt. Gut vorstellbar, dass sich dieser als Sponsor für den Kindergarten gewinnen lässt. Aus den Watomi-Natur-Kids würden dann die „Norma-Kids“ oder auch die „EDEKids“. Hierbei ist anzumerken, dass der geplante Supermarkt dem innerörtlichen Leben zusätzlichen Esprit einhauchen wird.

 

Auch das nahegelegene Naherholungsgebiet „Zipfelbachtal“, das bisher eher ein Schattendasein fristete, wird endlich die Bedeutung erlangen, die es schon immer verdient gehabt hätte, ist es nun doch durch das Wohngebiet nur ein Steinwurf von besiedeltem Gebiet weg. Man sieht also recht schnell: Es lohnt, hier zu wohnen, schauen Sie doch einfach einmal vorbei…

 

Obiges Werbeschreiben ist natürlich erfunden. Es verdeutlicht jedoch sehr gut, dass es in den Bubelesäckern um weit mehr geht als um den zugebenermaßen auch wichtigen Schutz der Wechselkröte. Es ist beispielsweise ein Gebiet, an das in unmittelbarer Nähe ein Naturkindergarten angrenzt. Dessen Auftrag und Sinn würde durch die direkte Nähe von bebautem Gebiet mit Supermarkt in geradezu grotesker Art und Weise an absurdum geführt. Auch die Tatsache, dass Riedbach und Zipfelbach in direkter Nachbarschaft sind, verbietet eigentlich ein solches Wohngebiet. Der Riedbach würde in dem Bereich in seiner ökologischen Funktion völlig entwertet, das Gebiet des Zipefelbachtals würde noch näher an bebautes Gebiet heranrücken, was es als Naherholungsgebiet, das unter Landschaftsschutz steht, doch deutlich einschränkt. Man kann eben nicht von bebautem Gelände direkt in die Natur – Pufferzonen sind dabei unerlässlich. Die Bedeutung des Gebietes für Milan und Zugvögel sei hier nur am Rande erwähnt.

 

Ein weiterer nicht zu unterschätzender Faktor ist die zu erwartende deutliche Zunahme des Verkehrs durch die geplante Ansiedelung des Supermarktes. Sowohl in Hochdorf selbst als auch auf der Zufahrtsstraße aus Richtung Poppenweiler wird es deutlich mehr „innerörtlichen Esprit“ durch den zunehmenden Autoverkehr geben als bisher. Auch dieser Faktor ist mit dem Naherholungsgebiet „Zipfelbachtal“ nur schwer zu vereinbaren.

 

Man sieht also: Die Wechselkröte ist zwar ein Faktor, aber bei weitem nicht der einzige Grund, warum wir Grünen des geplante Baugebiet „Bubelesäcker“ ablehnen. Wir sind nicht generell gegen Baugebiete, im Gebiet „östlich Marbacher Straße“ herrscht breiter Konsens, auch die Hochdorfer haben das Recht, sich baulich zu entwickeln, nur eben bei diesem Gebiet haben wir große Bedenken und sind bestürzt, darüber, in welcher Art und Weise die Verwaltung vollendete Tatsachen schaffen will.

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